Friedrich Muzyka

Buchdruckergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1921    † 1944

 

Lebenslauf

Friedrich Muzyka wurde am 7.7.1921 in Wien geboren. Er arbeitete als Buchdruckergehilfe. Er war Mitglied der "Roten Falken" und der "Jung Urania".

Mitglied des kommunistischen Jugendverbands, Organisation der Versendung der illegalen Zeitung "Der Soldatenrat"

Friedrich Muzyka war Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes. 1942 wurde er in den Saurer-Werken dienstverpflichtet und dort zum Schlosser umgeschult. Er betätigte sich für den kommunistischen Jugendverband und organisierte ab Februar 1942 die Versendung der illegalen Zeitung »Der Soldatenrat«.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 17. 5. 1943 wurde Friedrich Muzyka verhaftet und am 8. 2. 1944 gemeinsam mit Ernestine Diwisch, Alfred Rabofsky und Anna Wala (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 24.5.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus der Anklageschrift vom 23. 9. 1943

„Im Winter 1941/42 erhielt Muzyka von [Walter]Schopf und später von der Angeschuldigten Diwisch mehrmals mehrere kommunistische Druckschriften, die er an die Gruppenmitglieder verteilte. Um diese Zeit erfuhr er außerdem von Schopf und der Mitangeschuldigten Diwisch, die er regelmäßig alle zwei Wochen zum Zwecke der politischen Aussprache aufsuchte, dass der KJVÖ kommunistische Schriften, darunter die Wehrmachtzersetzungsschrift »Der Soldatenrat«, an Zivilpersonen und Wehrmachtsangehörige versandte.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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